Meine Bilder

Trotz meiner Sehbehinderung schreibe ich gerne Bücher, schaffe aber auch künstlerische Bilder. Ich liebe und schätze auch das Unnormale.

Meine Kreativität entwickelte sich bereits im Kindesalter, spielerisch leicht. Nach jahrelanger Inaktivität konnte ich meiner Liebhaberei erst nachgehen, als unsere drei Töchter selbständig wurden.

1993 begann ich wieder zu malen, unsere Doppelgarage und eine Hauswand habe ich mutig mit Motiven aus Walt Disneys Dschungelbuch verziert. Ein Solinger Malermeister hatte mir hierzu die besten Wandfarben besorgt, umweltfreundlich ohne Lösungsmittel. Das Werkzeug konnte einfach mit Wasser gereinigt werden. Der gute Mann war von meinem Malergebnis so begeistert, dass er mir die teuren Farben schenkte. Dafür an dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Dank.

In dieser Zeit meckerten alle meine großen Gelenke, ich hatte erhebliche Probleme. Dennoch war ich so mutig, mich auf eine Leiter zu stellen, zwar sehr gefährlich, aber ich habe bei der Malerei alles vergessen. Gelenkschmerzen und Sehbehinderung nahm ich gar nicht wahr, und es ging prima, diese großen Flächen zu bemalen. Nach zwei Wochen war das Werk vollendet.

Meine Familie war von Disneys Film „Das Dschungelbuch“ wie auch von meiner Malerei begeistert, aber auch viele Menschen wie auch junge Eltern mit ihren Kindern blieben auf ihren Spaziergängen stehen und schauten sich mein Kunstwerk Dschungelbuch an. Selbst Kindergartengruppen kamen vorbei und hatten ihren Spaß, auch eine Grundschulklasse war mit Zeichenblock und Stiften gekommen und malte einzelne Figuren nach.

Eine ehemalige Mitpatientin aus dem Krankenhaus besuchte mich anschließend und brachte mir alles mit, was man für die Aquarell-Malerei benötigt – der Grundstock war da. Ich freute mich über dieses Geschenk, obwohl ich noch keine Ahnung von dieser Maltechnik hatte. Die innere Ruhe, die man für das Malen braucht, hatte ich in der Zeit noch nicht, also wurden die Dinge erst einmal in einer Schublade meines Schreibtisches verstaut.

Aber nachdem ich mein erstes Buch geschrieben hatte, war ich endlich bereit, mich wieder der Malkunst zu öffnen, allerdings musste ich mich zunächst mit der Aquarell-Technik vertraut machen. Das war gar nicht so einfach, meine früheren Malversuche waren erheblich einfacher gewesen. Was soll’s, nicht verzagen, lieber üben, Erfahrungen sammeln, lernen, probieren und, und, und… Die ersten Versuche waren etwas für den Papier-Container, doch dann klappte es auf einmal wie selbstverständlich.

Bis heute habe ich verschiedene Serien mit unterschiedlichen Motiven gemalt. So zum Beispiel Orchideenblüten, das Spiel der Wellen am Meer oder Nordsee-Impressionen – alles in Aquarell, aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten wie das Strandgutbild oder die Muschelwelt.

Mein umfangreichstes Werk mit 25 Einzelbildern zeigt Viren, Zellen, Bakterien und Co. in vieltausendfacher Vergrößerung in der Serie „Geheimnisvolle Welt im Verborgenen“. Es sind reale Darstellungen nach Aufnahmen eines Raster-Elektronen-Mikroskops, künstlerisch umgesetzt. In dieser Vergrößerung sind für uns Laien die Einzelheiten kaum erkennbar. Aber es ist schon beeindruckend, wie schön so eine bösartige Krebszelle aussehen kann.

Diese Serie habe ich schon in einigen Krankenhäusern im Rahmen einer Ausstellung gezeigt und bin dabei auf großes Interesse gestoßen.

Irgendwann wird die nächste Serie folgen.

Galerien

Bild: Dschungelbuch (© Christel Siede)

„Dschungelbuch“ (aus der Galerie „Dschungelbuch„)

Bild: Krebszelle (© Christel Siede)

„Krebszelle“ (aus der Galerie „Verborgene Welten„)


Bild: Aquarell (© Christel Siede)

Aquarell (aus der Galerie „Aquarelle„)

 

Bild: Orchideen (© Christel Siede)

Orchideen (aus der Galerie „Orchideen„)

 

Bild: Strandgut (© Christel Siede)

„Strandgut“ (aus der Galerie „Nordseeimpressionen„)